Essen in Gemeinschaft.

#1
Ich entschuldige mich schon mal bei den Mods u allen anderen falls die schilderung vom essen zu genau ist. Aber ich musste folgendes mal loswerden.

Gestern hatten wir so eine große Feier. Geburtstagsfeier. Ich hatte schon im Vorfeld Angst vor dem Essen, dass es da geben würde. Ich wusste, vorhr hungern halte ich nicht aus. Weiß nicht ob das gut ist oder schlecht, aber ich aß dann um vier uhr schon was. Um 17:00 war ich da, und Bänke wurden aufgebaut, Leute standen in Gruppen und redeten. Ich suchte den Kontakt zu meinen Freundinnen. Die sehe ich sonst immer getrennt voneinander, und so redeten sie auch nicht so viel mit mir. Aber das ist ja nicht schlimm. Irgendwann gingen dann alle zum Büffet. Ich schaute einfach, was die anderen mengenmäßig nehmen, denn ich hab ja kein gefühl für so was. Und ich falle auf die art auch nicht auf. Als ich mit dem erstn teller fertig war, war ich hin und hergerissen. Ich hatte natürlich den Impuls, weiterzuessen. Wusste aber nicht, ob es echter Hunger war. Also wartete ich einfach, ob andere sich noch was holen. Fast alle, auch die freunde an meinem tisch, holten sich noch was. Ich also auch. Nachdem ich mit der zweiten portion fertig war, fühlte ich mich schlecht. Ich hatte das gefühl, so voll zu sein, dass alles von alleine rauskommt. Oder zumindest ein großer teil. Gleichzeitig hatte ich den drang, mir noch mehr zu holen, das buffet war immer noch unwiderstehlich. Ich saß wie auf glühenden kohlen. Und während dieser zeit ließ ich mir nix anmerken von meinem inneren kampf. Hörte den anderen zu, lachte mit ihnen. Sah ihnen in die augen. Versuchte auch, witze zu machen. Dennoch konnte mich nichts von meinen miesen gefühlen ablenken. Hinterher gab es noch kuchen. Und ich konnte auch den nicht widerstehen, und nahm noch zwei stücke. Dummerweise fingen auch noch meine freunde an, davon zu reden, dass sie zuviel gegessen hätten. Eine meinte, sie habe gerade abgenommen (wegen einer grippe) und war eigetnlich zufrieden damit. Ich fühlte mich entsprechend noch schlechter. Als ich stunden später zu hause ankam, wollte ich mich ins bett legen. Aber der druck war immer noch so groß. Zum ersten mal seit wochen haeb ich mich bei einem fa so vollgestopft, dass ich wirr´klich das gefühl hatte, kein bissen mehr geht. Dann bin ich aufs klo. Was auch scheiße war. Nicht nur, weil ein teil vom bufft eh schon im darm war. Sondern eher weil mir schon nach wenigen minuten die nase komplett zugeschwollen ist, so das weiterkotzen fast unmöglich war, weil ich keine luft mehr bekam. Entsprechend hasse ich mich heute wie schon lange nicht mehr. Zeigt mal wieder wie krank ich eigentlich bin. Obwohl ich die meiste zeit wenig ans essen denke.

Geht euch das auch immer so mit gemeinschaftsessen?

Zudem habe ich noch ein mädchen gesehen. Sie ist gerade so vierzehn jahre alt. Ich kenne sie vom sehen. In letzter zeit hat sie angefangen, sich zu schminken, ohrringe zu tragen und so was. Sie war und ist immer eher dünn gewesen. Gestrn abend hatr sie sich dri stücke vom kuchen genommen. Dri große, allerdings. Ich konnte nicht anders als verwundert rübrschauen, mir war ja so schon übel. „ich weiß“, sagte sie. „ ne ist son okay“ sagte ich. Und schaute weg. Ich will ja niemqandem den spaß beim essen verderben. Aller4dings fragte ich mich unwillkürlich: Wo steckt die das hin? Wenn sie schon „ich weiß“ sagt, klingt das, als würde sie sich öftr überessen. Aber andererseits ist es vllt normal, dass junge mädchen zu feiern mehr essen. Oder drei stück kuchen sind normqal, und ich hab da einfach kein normales maß. Ich will sie auch nicht fragen. Es scheint mir übertrieben. Ich sehe sie ja sonst nie essen. Außerdem bin ich ja selbst das wandelnde beispiel, dass bulimie nicht dünn macht. Aber vllt kompensiert sie ja mit hungern oder sport. Ich weiß nicht.

#2
Hi aire, hm, ja, ich kenne das so nicht, da ich genau weiß, was normal und zuviel was ist. Deswegen habe ich an Büffets auch keine Probleme, solange ich es schaffe in einem normalen Rahmen zu bleiben...

Das mit dem Mädchen... Hm, meine Schwester würde auch drei Stück Kuchen essen, ohne, dass sie eine ES hat oder übergewichtig ist und sich überisst, das ist normal... Ich habe mich auch gestern mal wieder gewundert, was nicht essgestörte so ohne Reue essen können und sich damit auch noch gut und normal fühlen... Das war schon echt heftig...

Na ja, also ich würde jetzt nicht sagen, dass das Mädchen eine ES hat, nur weil sie drei Stücke Kuchen isst, das konnte ich früher, ohne ES auch...
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

#3
ich weiß nicht, es kommt bei mir immer darauf an mit wem ich esse:
sind es leute die von meiner es wissen essen ich automatisch gehaltener weil ich mich beobachtet fühle
sind es leute die ständig von ihren diäten reden esse ich auch gehalten, werde aber total wütend und argh... oft kommt es später zu nem fa
am meisten hilft es mir mit menschen zu essen die wirklich locker mit dem essen umgehen, die während des essens nicht noch über kcal oder so reden, die allgemein eine posive ausstrahlung haben.
ich versuche mich aber nicht zu stark an ihnen zu orientieren sondern auf mein körpergefühl zu hören: weil ich auch wahnsinnig werde wenn die sagen das sie sich voll fühlen (und ich habe genauso gegessen). außerdem weiß man nie, was die anderen sonst essen, also nebenbei, wie haben sie gefrühstückt, was werden sie noch essen etc. darum denke ich das es zwar ein richtwert ist, aber man muss seinen eigenen weg finden und die stimme des eigenen körpers ist wichtiger!

#4
Es ist besonders schlimm, wenn man grad bei Freundinnen gemütlich dahockt und einen irgendwann ein unglaubliches Hungergefühl überfällt, schon allein aus dem Grund, da man genau weiß, dass man zu Hause selbst nicht genügend Fraß hat und die Eltern zusätzlich noch daheim sind und da man weiß, dass die Freundin oder der Freund irgendwo in der Küche alle möglichen Leckereien stehen hat. Nun ja, und wie geht so etwas dann aus? Natürlich macht die Freundin extra für einen Pommes, gibt einem alles zum (fr)essen, aber dann? Dann weiß man nicht, was man mit sich selbst tun soll, immerhin kann man unmöglich bei der Freundin unbemerkt kotzen, und daheim warten genügend Zeugen... Und dann muss es ne Überdosis Abführmittel tun.

Und Schulfeste sind sowieso die reinste Qual. Ich hatte schon immer eine Neigung dazu, viel zu essen, wo man Essen umsonst bekommt. Ist ja gut gespartes Geld. Aber irgendwann überfrisst man sich eben, weil man einfach nicht aufhören kann. Und dann die Gedanken "Soll ich ins Klo und k** oder soll ich es zu Hause tun, wenn alle schlafen?" "Soll ich irgendwo weggehen und einfach auf einer Wiese oder sonst wo kotzen, wo mich keiner sieht?" . Ich wollt schon oft in der Schule ko**, sogar dorthin nach dem Mittagessen hingehen, aber ich hatte nie den Mut dazu. Besonders weil sich dort so viele Leute tummeln. Es ist ein Sch**gefühl, "es" tun zu wollen, aber nicht zu können.
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#5
Gute Idee, Sonnenblume. Da ist bloß kein Gefühl für Sättigung. Gar keins. Auch nicht, wenn ich beim essen ne Pause einlege und warte. Ich glaube auch nicht, dass es noch mal wiederkommt. Ich merke bloß irgendwann diese Kombination aus übermäßig voll sein und trotzdem Heißhunger....

Hast du ein Gefühl für Hunger oder irgendwas?

#6
Coco, es tut mir leid, das von dir zu lesen. Weil man merkt, dass du therapeutisch noch gaaanz am Anfang stehst. :( :arrow: "Und dann muss es ne Überdosis Abführmittel tun"

Übrigens waren es LEute, die von meiner ES wissen. Manchmal finde ich es ja nett, dass sie mich "normal" behandeln. Aber trotzdem könnten sie auch eion bißchen taktvoll sein... :roll: Ich erwarte vermutlich zu viel.

#7
Sobald ich nicht die Möglichkeit habe/bekomme, mich zu übergeben, schlucke ich Abführmittel oder anderes abführendes Zeug. Aber darauf verzichten kann ich nicht.
Ich frag mich gerade, was du konkret kritisierst. Dass ich Abführmittel benutze, weil es deiner Meinung nach vielleicht gar nicht zu irgendwelchen Bulimie-Symptomen gehört, oder was ist dein Problem?
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#8
CoCoRiCo hat geschrieben:Ich frag mich gerade, was du konkret kritisierst. Dass ich Abführmittel benutze, weil es deiner Meinung nach vielleicht gar nicht zu irgendwelchen Bulimie-Symptomen gehört, oder was ist dein Problem?
das habe ich nie gesagt. Lies mal genau. :wink:

erstens: Ich kritisiere dich nicht. Ich habe nur mein ehrliches Mitleid ausgedrückt, dass du wirklich keine Chance zum Kotzen/Afm-nehmen auslassen kannst. das wäre ein wichtiger schritt richtung heilung. Essen in sich akzeptieren quasi.

zweitens: dass Afm-m*ssbr**ch ein Bulimie-Symptom sein kann, ist mir auch bewusst.

Kann mir noch jm was zu meinen ursprünglichen Fragen sagen? z.B. wie schaffe ich entspannter mit essen umzugehen. ich steh ja nicht mit dem Kalorienzähler daneben, oder wenn ich am nächsten tag ein bißchen mehr wiegen würde wäre das ja ncihich schmiedete mit der Freundin Pläne, essgestört zu werden, um dünn zu seinr weltuntergang für mich. Es ist eher dieses körperliche Gefühl, das ich im Magen habe, nach dem Essen. Auch die Gedanken, dass ich mcih gedanklich nciht mehr von diesem "iss, iss, iss" lösen kann, selbst wenn ich schon zuviel habe. Und selbst, wenn ich in einem gespräch bin. Wie soll ich mich denn noch ablenken? Und wie schaffe ich es, dass dieses Gefühlschaos mich nciht so anstrengt, dass ich hinterher noch einen Fa habe?

Und reagiere ich übertrieben, wenn ich mir Sorgen um das andere Mädchen mache?

#9
das andere mädel... hm...
mußte da dran denken, wie ich früher gefragt wurde "wo ißt du das bloß alles hin??" - da war ich 13 oder so, und beinah leistungssportlerin, außerdem hab ich sonst sehr gesund gegessen, nur eben bei festen ordentlich zugelangt...
ich weiß jetzt nicht, wie gut du sie kennst, aber ichn rat dir, hab einfach mal ein auge auf sie, wenn das möglich ist, dann erkennst du eh, ob sie normal ist oder ES... denk ich mal.

was das essen angeht, das kenn ich soooo gut!
da schau ich daheim genau, wer wieviel ißt, halt mich einmal nicht nur an salat und gemüse, und dann kommt nach tisch immer von irgendwem: "boah, bin ich vollgegessen" - oder, noch schöner, "das war aber ein kalorienreiches essen, morgen mach ich einen obsttag!" - und das von leuten, die von meiner ES wissen, und genau mitgekriegt haben, daß ich normal mitgegessen hab!
Bild
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

#10
Also bei mir ist es so, dass ich es außerhalb sogar besser hinbekomme als früher, "normal" zu essen, sprich: mich nicht zu überessen. Das geschieht bei mir meißt nur daheim... Kann natürlich auch daher sein, dass in meinem Umfeld einige von der Krankheit wissen...
Vor etwa einem halben Jahr, vor der B*, war es genau umgekehrt. Da habe ich zu Hause nur sehr kontrolliert gegessen und auswärts dafür Unmengen. Das ganze hat sich zu verschieben begonnen, als ich das mit außwärts-vollfressen in den Griff kriegen wollte. Nun würde ich alles dafür geben, dass es wieder so ist wie früher. Das war einem zu-Feier-überessen ähnlicher als der B* und gek* hab ich auch nie, vielleicht mal bissi mehr Sport getrieben...
Wie ich das so schreibe, erscheinen mir die Grenzen sehr verschwommen...

Sorry, wenn es nu nicht mehr ganz so zum Thema passt :oops:

Ganz liebe Grüße,
Meo
Vorsicht: Psychisch instabile Persönlichkeit!
Bei Gefahr Arzt rufen und einweisen lassen!

#11
@ aire: Da habe ich dich leider missverstanden. Das mit dem Abführmittel (das eigtl. keines ist, aber wenn man es ordentlich überdosiert...) begann erst vor kurzem, so vor 4 Monaten. Es kam schon vor, dass ich einen Monat permanent davon gebrauch machte. Obwohl ich ganz genau weiß, dass ich mich womöglich bald von meinen Nieren verabschieden kann, kann ich das nicht absetzen.
Es erschreckt mich, es von anderen zu hören. Dank euch kann ich das ganze Ausmaß glaube ich, erst realisieren.
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#12
Danke für eure Beiträge, Picco und Meo! Und Meo, ich fand es gar nciht unpassend. Es tut irgendwie gut zu wissen, dass es euch auch so ähnlich geht. auch wenn ich immer noch nicht weiß, was ich anders machen sollte.

Ich denke, ich bin ja auch schon ein stück weit gekomen. Früher wäre ich zu so ner Feier erst gar nicht erschienen, aus Angst vor dem Essen. Oder ich hätte schon mittags gekotzt. Oder ich hätte gar nix dort gegessen. Oder ich häte mich quer durchs Buffet gefressen und wäre auf dem Klo verschwunden...

Das erste Mal kotzen war auch, nachdem ich mich bei einem Weihnachtsessen maßlos vollgestopft hatte. (Was keiner gemerkt hat...) War nicht mal erfolgreich, der Versuch. Hab dann auch ein halbes Jahr es mit meiner nicht vorhandenen Disziplin und stundenlangem Joggen versucht, die Folgen meiner FAs irgendwie in Schach zu halten. Ein halbes Jahr später hab ich dann regelmäßiger gekotzt...

#13
aire hat geschrieben:Ich denke, ich bin ja auch schon ein stück weit gekomen. Früher wäre ich zu so ner Feier erst gar nicht erschienen, aus Angst vor dem Essen. Oder ich hätte schon mittags gekotzt. Oder ich hätte gar nix dort gegessen. Oder ich häte mich quer durchs Buffet gefressen und wäre auf dem Klo verschwunden...
find ich auch, daß du das nicht so schlecht gemacht hast!!! *auf die schulter klopf*
immerhin hast du dich nicht gedrückt, du hast dich dem essen gestellt - und warst ja auch eine zeitlang erfolgreich! daß du letztlich dann doch "verloren" hast zeigt dir ja nur, daß du noch nicht geheilt bist...
aber du arbeitest an dir, und ich find das toll - wie du z.b. bei den anderen abschaust was normale portionen sind und so.
weiter so, du bist am richtigen weg!
"Walk the dark path
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And reveal to me my true name"