geplante FA's!

#1
hi ihrs

hmmm also diesen thread zu eröffnen hat mich nun doch ziemlichen mut gekostet.

weiss gar nicht wo ich anfangen soll?! also bin gestern morgen früh von meinem urlaub nachhaus gekommen ( bin nun seit 8 tagen clean) jetzt hab ich noch heute, montag und dienstag frei. gestern bin ich schon einkaufen gefahren, dachte mir ich nehm mal meinen besten freund mit dass es etwas kontrollierter von statten geht, hat auch ganz gut geklappt.
für fa* würds allemal reichen.

die ganzen überlegungen fingen ja schon freitag morgens an. "wann bin ich denn allein zu hause", "wie kann ich die abmachung mit meiner freundin trotzdem einhalten und dann auch noch zeit zu haben für fa*", "jetzt hast du so lange ausgehalten und willst dir mit einem alles kaputt machen?!", alles nur solche gedanken es macht mich stinke sauer...aber es macht mir auch angst!!!!

wann hören diese gedanken auf?!

nun nochmal zum eigentlichen zurück...geplant wäre ja nun alles und doch ein teil in mir sträubt sich ganz arg dagegen es zu tun!!!

ich will meine bisherigen cleanen tage nicht wegschmeissen und ich will auch keinen rückfall haben!!! aber verdammt es ist sooo hart :(

was macht ihr in solchen situationen?

lg shiyo

#2
In solchen Situationen... Gnadenlos scheitern. WEil bei mir das Gefühl, der Drang, zu fressen auf kurz oder lang stärker ist als der Verstand. Eine zeitlang mache ich was anderes stattdessen. Gebe die Lebensmittel ab, lese, höre Musik, schlafe, schreibe, rede oder was auch immer.

Aber irgendwann komme ich an einen Punkt, wo alle cleanen Tage und alle vernünftigen Gedanken in meinem Kopf keinen Platz mehr haben, wil die Stimme "iss, iss, iss weiter, mehr, ich habe Hunger" einfach alles übertönt.

Wünsche dir trotzdem viel Erfolg. Wenn es dir gelingt, kannst du mir dann schreiben, wie du's geschafft hast?

Dooferweise kriegt man so einen kleinen FA auch dann hin, wenn nicht viel Zeit da ist. Geht mir zumindest so. :roll:

Vielleicht hängst du dir einen Zettel an dne Kühlschrank "Acht Tage Clean", oder so was? Oder ein bild, das dich daran erinnert, wie das Leben ohne ES ist?

#3
WEil bei mir das Gefühl, der Drang, zu fressen auf kurz oder lang stärker ist als der Verstand
die Stimme "iss, iss, iss weiter, mehr, ich habe Hunger" einfach alles übertönt.
du hast ja sooo recht....wieso muss dieser scheiss(sorry) kampf so verdammt anstrengend sein?!!!!

bis jetzt läufts recht gut...noch am durchhalten.

manchmal kommts mir so vor als würde ich mir einen angriffs- oder schlachtplan (wie bei einem krieg) in meinem kopf zurechtlegen. -> so und so gehe ich dann vor, dies und jenes muss beachtet werden <-*kopfschüttel*

ich schreib heut bestimmt noch mehrere male rein...versuche mich jetzt irgendwie abzulenken. meine freundin kommt später noch vorbei...malen, spazieren gehen, lesen etc. wird mir schon was einfallen.

lg

#4
Erst einmal Hallo, liebe Shiyo, und fühl dich gedrückt!

Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut, wenn dieser Drang immer stärker wird und du glaubst, wenn du nun nicht isst, geht die Welt unter. Das verrückte daran ist, zumindest trifft das bei mir sehr zu, dass man das Essen und die FAs ja als Stressabbau benutzt. Man gerät dann jedoch alleine durch diesen Kampf wieder dermaßen unter Druck, dass man schon isst, nur um nicht mehr mit sich selbst kämpfen zu müssen...

Was bei mir ab und an ganz gut hilft, ist sich eine Massage verpassen zu lassen oder eine Entspannungsübung zu machen. In der Therapie haben wir so etwas schon gemacht und ich rufe mir das dann immer wieder ins Gedächtnis. Man atmet mit jedem Atemzug alles ein was man braucht und man soll versuchen zu fühlen, wie die Luft überall hin strömt, innerhalb des Körpers. Beim Ausatmen wird dann alles "schlechte" über Board geworfen und ich stell mir dann immer vor, die alle diese Gedanken zum Essen aus mir herausströmen - vielleicht hilft dir das ja ein wenig :roll:

Ich wünsche dir auf jeden Fall Kraft und Durchhaltevermögen!

Ganz liebe Grüße,
Meo
Vorsicht: Psychisch instabile Persönlichkeit!
Bei Gefahr Arzt rufen und einweisen lassen!

#5
shiyo - verurteil dich nicht für deine gedanken, ich glaub das gehört zum gesundwerden dazu. genauso wie rückfälle! du kannst ein verhalten, deine art probleme zu lösen, nicht von einer sekunde auf die andere abschalten und nicht mehr benutzen. aber du kannst lernen, auf dich zu hören und andere problemlösungs-strategien zu finden.

die gedanken werden weniger oder (positiv) anders, die momente in denen du sagst "ich brauch das jetzt" werden weniger intensiv. hab vertrauen!! wenn du willst, dann kannst du. lass dich nicht runterziehen, du machst das schon und wirst deinen weg gehen!!

#7
@ hannelorelai... leider muss ich sagen, dass mich dein Beitrag etwas triggert... da bin ich mal ehrlich, weil er klingt als hätte diese ganze Fresserei irgendeinen Spaß- und Genußfaktor... sorry, bin grad sehr von deinem Beitrag genervt. Ich bin jetzt einen Monat k****frei und ja, das sind die Situationen, von denen ich manchmal immernoch denke, dass ich sie brauche. Aber- ich brauche sie nicht mehr, weil ich das besch**** Gefühl hinterher nicht mehr brauche... trotzdessen kann ich dich gut verstehen. Habe mich mit meiner Mutter irgendwann mal böse gestritten, weil sie das Gefühl hatte, dass ich sie kontrollieren will- und ja, das wollte ich auch, aber aus anderen Gründen als sie dachte.

@ shiyo.. ich hoffe für dich, dass das Gefühl nachlässt. Dass du dich selber auf andere Gedanken bringen kannst. Bei mir ist es immer öfter die Fragen nach dem "Wie geht es dir danach?" und "Was wird es dir gebracht haben?", die mich davon abhalten. Ich weiß nämlich inzwischen, dass es mir danach in keinem Fall gut gehen wird- ich würde von Schuldgefühlen geplagt, mit Schmerzen im Bett liegen und mich fragen, ob es das wert war. Denn- es wird mir nichts gebracht haben, außer einer kurzfristigen Erleichterung, der ein Schlag ins Gesicht folgt, der mir klar macht, dass ich enttäuscht habe- mich selber enttäuscht. Und ich weiß ziemlich genau- mache ich es einmal, mache ich es auch wieder öfter- und dann bin ich irgendwann wieder da, wo ich herkomme- in der Hölle... an dem Punkt, an dem ich nichts positives mehr sehen kann, alle Menschen verletze, meine Tage nur meiner Krankheit gewidmet sind... nein !!! Das will ich nicht mehr... auch, wenn ich das manchmal leider immer noch nicht so deutlich sagen kann, aber... das lerne ich auch noch ^^ Und du kannst das auch... Schreib dir mal einen Zettel mit "Warum will ich aufhören?" Da schreibst du dann alles drauf, was die Krankheit dir antut... und bitte tu dies nicht in einem Moment, in dem der Druck riesig ist...
Über den Wolken der Gedanken gibt es einen Himmel wunderbarer Stille, den nur die Seele kennt, die keine Angst vor´m Fliegen hat

#8
Ännchen1986 hat geschrieben:und bitte tu dies nicht in einem Moment, in dem der Druck riesig ist...
ich find die idee super. am effektivsten wärs vielleicht sogar dann, wenns mal wieder zu spät war - wenn du wieder richtig gesehen hast, wozu die bulimie dich treibt. die "schlechten erfahrungen" sozusagen am frischesten sind ...

#9
@ Chili.. ja, vielleicht wäre es dann am effektivsten, aber das würde bedeuten, dass ein Rückfall notwendig wird und das soll er nicht werden.

Hier vielleicht mal meine "Liste", die Punkte, die ich inzwischen schon sehr verinnerlicht habe, so sehr, dass ich sie nicht mal mehr aufgeschrieben habe.

1. Isolation von meiner Umwelt- Gefühl von Einsamkeit
2. ständige Lügen- schlechtes Gewissen
3. Scham- Isolation von meiner Umwelt
4. Schmerzen- gezwungene Isolation, da ich zu nichts zu gebrauchen bin
5. Schuldgefühle- vermindern die Lust am Leben
6. Enttäuschung über mich- Steigerung der Scham
7. Unfähigkeit zu Genießen- innere Leere
8. Unfähigkeit Nähe zuzulassen- Steigerung des Einsamkeitsgefühls
9. Zeitfaktor- ich verschwende meine Zeit, Ruhe wird unmöglich
10. Geldfaktor- wenn ich so weiter mache, kann ich mein Studium vergessen, zudem meine Fernbeziehung und Luxus gibt es nicht mehr
11. Stimmungsschwankungen- unerträglich für meine Umwelt (das zumindest mal der Gedanke)-- weiter Isolation

Das ist das, was die B**** mir antut... und das ist bei weitem nicht alles... sie kann mir das Gefühl geben, dass sie mir alles gibt, was ich brauche, während sie mir hinter meinem Rücken alles nimmt, was mein Leben jemals ausgemacht hat. Sie kontrolliert mich, zwingt mich Dinge zu tun, die ich niemals tun wollte, sie nimmt mir meine Freiheit in jeglicher Art und Weise- und deswegen will ich kämpfen. Ich kämpfe für mich und für meine Freiheit....
Über den Wolken der Gedanken gibt es einen Himmel wunderbarer Stille, den nur die Seele kennt, die keine Angst vor´m Fliegen hat

#10
@ännchen: vielen dank für deine ideen. und so ganz "nebenbei" super das du schon soo lange durchhälst


tingylia hat folgendes geschriben:
Also ich weiss noch früher bin ichauch einkaufen gegangen um genug kram zu haben für ne fa auf die ich mich dann auch echt wie ne verabredung eingelassen habe! Paradox! irgendwann hört das auf. Du planst nicht mehr grossartig!
ich habe seit knapp 7 jahren b* war schon 3 mal stationär...glaube nicht das man das so allgemein sagen kann. habe einige bulimikerinnen kennengelernt...wir hatten vieles gemeinsam und doch sind wir alle individuell.

#11
@ hannelorelai... es braucht dir nicht leid tun, in keiner Weise. Ich weiß selber, wie oft ich so gedacht habe. Leider auch immer noch manchmal denke... aber ich weiß auch, dass es so nicht ist- nicht sein kann. Der Wahrheit ins Auge sehen- ja... wie schwer das ist, weiß ich selber. Sogar als ich meine Therapie angefangen habe, war ich weit davon entfernt... eigentlich war ich sogar felsenfest davon überzeugt, dass sie nichts bringen würde. Und dann dacht ich mir "Nun ja, versuchst es mal"- und aus irgendeinem Grund hat es funktioniert... ich lerne Gefühle auszuhalten, jeden Tag ein Stückchen mehr. Und ich finde zu mir, komme mir selber wieder nahe... was sehr gefehlt hat, denn leider hat mich die B*** sehr daran gehindert, dass gute zu sehen...

@shiyo... danke !!!
Über den Wolken der Gedanken gibt es einen Himmel wunderbarer Stille, den nur die Seele kennt, die keine Angst vor´m Fliegen hat

#12
11. Stimmungsschwankungen- unerträglich für meine Umwelt (das zumindest mal der Gedanke)-- weiter Isolation
Ist bei mir auch so. Ich verabrede mich mit Freunden, aber dann kommt mir wie immer das Fressen in die Quere. Ich frag mich immer was die von mir denken, wenn es stundenlang kein Lebenszeichen von mir gibt, weil ich über der Schüssel hänge und die dann irgendwann mal aufkreuzen, um mich abzuholen. Ich frag mich echt, ob die sich überhaupt etwas dabei denken, wenn ich voll verheult die Türe aufmache, mit meinem vor Anstrengung rotem Gesicht, um abzusagen. Und dann kommen wie immer die Fragen "Warum willst du nicht mit, warum warum warum...?" Wenn das losgeht werde ich wahrhaftig zum Teufel, ich kann es einfach nicht ertragen, wenn Leute einfach wegschauen. Sie sehen da ihre Freundin, die womöglich noch Kotze am Hals hängen hat, an der Türe und quengeln rum, als ob es nicht wichtigere gäbe. Manchmal könnt ich sie alle wirklich schlagen. Man lässt mich alleine darin. In allem. Manchmal wünsche ich mir, dass sie es checken, dass sie mich irgendwie trösten oder mir helfen, mich wachrütteln und mich anschreien "Hör auf!". Aber es geschieht nichts. Ich habe nicht den Mut dazu es jemanden zu sagen. Manchmal rede ich mir ein, es wäre doch nicht so schlimm. Es ist nur eine Phase, immerhin zwingst du dich ja willentlich dazu zu kotzen. Aber das Zwingen ist zwanghaft. Ich kann einfach nicht aufhören nach jedem Essen, jedem dummen Eis ans auskotzen zu denken oder wenigstens die Kalorien anders los zu werden. Es geht nicht! Ich fühle mich so hilflos. Allein gelassen mit meinen Aggressionen auf mich selbst. Ich schände mich, aber ich will oder kann nicht aufhören. Ich weiß es nicht.

#13
doch, ich denke deine freunde unterstützen dich ganz gut!
nur das du noch immer nicht kapiert hast worum es geht!!!
"hey hanni, iss nix mehr, du warst die letzte woche jeden tag laufen und hast so brav diät gemcht, gib das nihct dafür auf. du schaffst das!"
wenn du berichte aus meiner ms zeit hören willst sag bescheid :evil:

#14
also.. zu deinem bericht.
ich muss erstmal sagen wie gut es tut, nicht falsch verstehen, aber zu sehen das andere wirklich ähnliche Gedanken durchmachen wie man selbst hatte..
ich dachte auch immer ich sei verrückt aber so ein quatsch.
Zu deinen freunden:
gib es auf, dass sie dich verstehen. Erwarte nicht dass sie das sagen was du hören willst.. das kann niemand und sie kennen sich damit nicht aus.
Für sie ist es einfach nur K* keine krankheit, keine psychischen schäden einfach nur der wunsch , du willst abnehmen du k* nicht mehr und nicht weniger.
Mit dieser Einstellung ist es doch klar dass sie dir die aufmerksamkeit die du brauchst nicht schenken können, denn für sie ist es nichts besonderes.
Es scheint für sie das selbe zu sein wie: ich geh nicht mehr joggen.
Ok machst du dann halt nicht, und damit ist das thema erledigt.
Auch ich hab oft gedacht ich erklär ihnen alles und umso mehr ich geplant hatte was ich sage und wie ich ihnen von der ganzen bulimie erzähle umso schlimmer wurd der Tag. Alle waren besonders gut drauf , keiner wollte von Problemen hören und meine Laune wurde in die gegen Richtung immer schlechter. denn das Gespräch war perfekt geplant, es musste gut werden. Gespräche planen ist vermutlich einer der Fehler die ich oft gemacht hab.. ich hab mir alles so toll ausgemalt und dann kam es anders. Also nicht zu viel Hoffnungen.

Du könntest deinen Freunden einen Brief schreiben oder ihnen vorher sagen dass du was wichtiges mit ihnen bereden musst.
Aber sie haben vermutlich recht wenn sie sagen du brauchst keine Diät machen. wenn du sport machst hast du auch verdient mal zwischendurch zu naschen.. damit hast du auch nichts verloren und immer noch was gewonnen...Also versuch auch nicht in die ms zu rutschen indem du deine freunde dazu benutzt dich vom essen fernzuhalten..
Warum fallen wir? Damit wir lernen, uns wieder aufzurappeln.

#15
ich habe damals auch mit einer ganz normalen diät angefangen, da war ich vielleicht 10, evtl 2 jahre früher oder später. die war auch absolut gesund für den körper und ganz normal. dann kamen wiederliche phasen zwischen normal essen, vollstopfen, kotzen und wieder diät. und wenn ich so zurückdenke: im moment habe ich ein gewicht über das ich mich früher gefreut habe. damals dachte ich: wenn du soviel wiegst hörst du auf. und jetzt? ich hasse jede fettige phase meines körpers!
mädel, du hast ein es problem, da sind diäten tödlich!
es geht nicht darum ob ich dich verstehe sondern was richtig ist! rumheucheln und dir sagen was du hören willst werde ich nicht.
naja, der weg zur weisheit ist lang und stolprig...