weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#1
Liebe Leute!

Leider schaff ich es nur mit Müh und Not, mich stabil zu halten und nicht kotzen zu laufen. Seit fast 2 Wochen stecke ich nun wieder in der Bulimie, hab 9 Tage gebraucht, um mich jetzt quasi kotzfrei zu halten - meine Strategie ist wenig essen und viel Sport machen.

Ich esse ein halbwegs sättigendes Frühstück, zu Mittag je nachdem ob ich sportle oder nicht mehr oder weniger, abends Milchshake mit Obst, von dem ich die Menge täglich reduziere...wenn ich weiß, dass ich zu keinem Sport heute komme, dann esse ich noch weniger und hungere schon fast...halte mich mit Kaffee mit viel Milch über Wasser...ich merke schon, dass ich - wenn ich Klavier übe - Hunger bekomme und mein Körper schon etwas weniger Kraft hat...traue mich aber nicht zu essen...

Kann die Bulimie zur Magersucht werden? Aus Vorsich, um ja nicht ins Kotzen zu kommen, zu wenig essen? Ich hab vor, mich morgen zu wiegen und zu sehen, ob ich wieder abgenommen hab, und bin sehr gespalten über das Ergebnis - wenn ich weniger wieger, bin ich sicher happy, weiß aber, dass ich ein Problem hab u in Richtung unterstes Idealgewicht rutsche. Wenn ich gleich viel oder gar mehr wiege...bin ich am Boden zerstört und fürchte eine FA...

Oder soll ich mich gar nicht wiegen, und hoffen, dass alles passt? Wie geht ihr mit dem Essen um? Esst ihr bewusst zu wenig?

lg

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#2
Hallo!

Ich kann Dir nur raten, Dir proffessionelle Hilfe zu holen, da Du den Blick für das Wesentliche glaub ich verloren hast. Du hungerst um nicht zu kotzen. Was soll daran richtig oder auch nur gut sein sein? Richtig, gar nichts.Natürlich ist es löblich, nicht mehr zu kotzen, aber Du bekämpfst quasi grad Feuer mit Öl und das führt zu gar nicht. Beides ist kontraproduktiv. Sowohl das Kotzen, als auch das Hungern. Bei beiden Varianten erhält Dein Körper eben nicht das, was er braucht. Logisch dass er bei Hungern mit FAs reagiert, weil er unterversorgt ist. Und natürlich wird Bulimie zur Magersucht, wenn Du so weitermachst. Bei Dir ist es dringend geboten, Hilfe anzunehmen und Dir Hilfe zu suchen, statt weiter zwischen Teufel und Teufel zu wählen. Du wirst über kurz oder lang feststellen, dass ich damit richtig liege.

Viel Glück

Nadine

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#3
danke mal für den kommentar, so schmerzlich, aber so wahr....
du hast wohl recht, ich sollte mir wirklich hilfe suchen. ich hab aber angst, meinen eltern was zu sagen oder sie um finanz. unterstützung zu bitten; wer weiß, wie sie reagieren. meine mutter würde sicher ausflippen; ich hab hier einige beiträge bezüglich elterlichem kontrollwahn etc gelesen, nachdem die krankheit bekannt wurde...

zum hungern muss ich aber sagen: ich hungere nicht übermäßig. ich esse lediglich wenig. sodass ich mal mehr, mal weniger ein hungergefühl spüre. ich ess quasi normal frühstück u mittag, sodass es auch ausreicht, der hunger kommt dann abends, wenn der shake abgebaut ist; ich esse aber dann bewusst nix, und freu mich wieder aufs frühstück, wo auch schon mal * scheiben brot esse oder ein müsli...
ich bin nur lieber etwas hungrig als sehr satt/voll...ist das schon magersucht? ich mach's ja auch ned, um noch dünner zu werden; nur einfach, um grad a bissi das gfühl zu haben, es ginge noch was rein.
Zuletzt geändert von Caruso am Fr Apr 16, 2010 10:51, insgesamt 1-mal geändert.

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#4
Klar, machst Du das auch um dünner zu werden, sonst würdest Du Dich wohl nicht freuen, dass Du abgenommen hast, wenn Du auf der Waage stehst :wink:

Ich finde es schonmal wirklich gut, dass Du morgens und Mittags normal isst. Wäre es denn nicht möglich auch Abends normal zu essen, damit Du dieses Hungergefühl eben NICHT hast?? Ich mein, davon würdest Du ja nicht zunehmen. Du musst Dich ja nicht vollfressen, dass Du ein total dolles Völlegefühl hast!

Jaja, ich denke, wenn es so einfach wäre, hättest Du vermutlich keine Essstörung..

Und vielleicht ist das jetzt noch keine Magersucht, aber die Übergänge sind fließend und Deine Gedankengänge sind aufjeden Fall schon Anhalt genug um zu erkennen, dass Du Hilfe brauchst.

Was mit Deinen Eltern ist, bzw. wie sie reagieren könnten, kannst Du natürlich am Besten einschätzen.. Da kann hier wohl niemand viel zu sagen. Allerdings sollte es ja grds. so sein, dass das Kindeswohl bei Eltern an erster Stelle stehen sollte. Ich weiß allerdings auch, dass diese Idealeinstellung längst nicht immer zutrifft. Leider. Könntest Du nicht auch allein eine Therapie in Bewegung bringen, ohne dass Du erstmal was sagen müsstest?

Nadine

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#5
hey =)

also mir hat man bei einem beratungsgespräch gesagt, dass die kosten für eine ambulante therapie und die für einen ernährungsberater von der krankenkasse übernommen werden - somit müssten deine eltern dich zumindest nich finanziell unterstützen...was ihre sorge/wut/vorwürfe/ etc angeht, stimme ich dem vorigen beitrag zu, das kannst du am besten entscheiden, wobei ich dir sagen muss, dass ich zb bei meinen eltern weiß, dass sie mir mit liebe und unterstützung entgegen kommen würden (ich habe es ihnen noch nich erzählt, aber sie wissen es 99,9%) und sie erzählen mir von klein auf, dass ich zu ihnen kommen darf, wenn ich kummer oder sorgen hätte - also nur als beispiel - es gibt nicht nur "komische/bescheuerte" eltern^^
und auf deine oben genannte frage: natürlich kann bulimie in magersucht umschlagen; ich selbst hab manchmal auch die befürchtung, dass wenn ich es ohne hilfe schaffe, "normal" bzw. "kontrolliert" zu essen, mich immer mehr zügel und dann in ne andere richtung rutsche (is zum glück noch nich passiert dank fehlender "diziplin" <- wobei man das wohl gar nich so nennen sollte)
ich würde dir auch raten, hilfe in anspruch zu nehmen und dich leuten anzuvertrauen

WAHRHEIT MACHT FREI!

ich wünsche dir viel erfolg und hoffe, dass es dir bald besser geht

liebe grüße

jazz

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#6
Hallo!
Kann die Bulimie zur Magersucht werden? Aus Vorsicht, um ja nicht ins Kotzen zu kommen, zu wenig essen?
Okay, ich glaube du hast es auf den Punkt getroffen, weil ich mir darüber auch schon Gedanken gemacht habe. Ich denke das es möglich ist, von einer ES in die andere zu rutschen, egal in welcher Form.
Ich habe immer noch desöfteren die Gedanken, weniger Kalorien, dann brauch ich auch keine AFM, in deinem Fall k...Mit dem Versuch das eine zu umgehen, der Gedanke: "Lieber so, als wie AFM nehmen, oder k.!" Die Denkweise ist absolut fatal, weil du am Ende immer mit den Konsequenzen rechnen musst. Beides ist schlecht und wird dir auf Dauer nicht gut tun, deinem Körper nicht und deiner Seele auch nicht!
(Das klingt so nach dem Motto: "Welche Alternativen habe ich, um nicht mehr zu k.?") Kalorien reduzieren, Therapie, oder Ernährungsberatung...
Ich glaube Therapie wäre sinnvoller, sei es ambulant oder stationär, weil ich denke, dass dir Ernährungsberater nur das erzählen, was du selbst schon weisst, als Esssgestörter, sprich was is gesund, was is ungesund o.w.a.i. Aber deine Denkweise kann dir ein Ernährungsberater nicht wegtherapieren, das ist auch nicht denen ihre Aufgabe.

Verlass dich auf dein Gefühl, aber mach was, bevor du noch tiefer reinrutscht!

LG
Malpica

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#7
@Nads: ich machs hauptsächlich, um nicht dicker zu werden, aber du hast recht; ich hätt auch kein problem damit, weiter abzunehmen (hab mich heut gewogen; hab echt wieder einiges abgenommen....hat mich gefreut, um ehrlich zu sein, aber auch besorgt...) gerade hab ich mittag gegessen, ziemlich satt bin ich jetzt, werde dann 1 Stund elaufen gehn u freu mich drauf - so funktioniert's normal essen gut; ich krieg probleme, wenn ich viel esse u dann nicht sportle, aber heut hab i mir echt gedacht: schon, normal auch mal nachschlag zu holen...gutes gefühl
ja, die eltern, ich werd wirklich mal versuchen, alleine zumindest ein beratungsgespräch zu bewältigen, vlcht ergibt sich was. bei mir daheim ist halt von haus aus wenig heile welt zu spüren; die eltern stehen mal mehr mal weniger kurz vor der trennung u ich hab nicht sooo das immens gute verhältnis.

@AmanteDeDieu: zu den eltern, siehe oben: leider hab ich ned so ein gutes verhältnis zu ihnen wie du; werd die ersten schritte also in jedem fall selbst u allein (ev. mit meinem freund) angehen; im moment wissens mit meiner besseren hälfte 4 leute, und es geht mir gut, mal mit ihnen auch drüber zu reden; das gibt kraft

@malpica: ja, die denkweise... ich denke, du triffst hier meine problematik gut: "was kann ich tun, um a) nicht zuzunehmen und b) nicht kotzen zu müssen"; schon auch "was grenzt an normales essverhalten?", aber immer mit a) und b) im kopf; und bei unsicherheit halt immer lieber mehr hunger als sättigungsgefühl... stationär kommt für mich überhaupt ned in frage; dazu läuft mein leben studientechnisch einfach zu kompliziert/stressig - das würde mich zu sehr raushauen; ein therapeut muss her, das seh ich auch so. ich werd mich mal erkundigen, wie's mit den krankenkassen in ö ausschaut; vlcht übernehmen die was, und ich kann ohne wissen meiner Eltern (bei denen ich allerdings als erwerbsuntätiger student mitversichert bin) eine therapie angehen

danke für eure lieben kommentare, ich hoffe auch, dass ich mich bald rausrette und in keiner der beiden ES mehr reinsinke...normal wär toll

glg stefan

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#8
Also ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen und ja, ich bin von der Bulimie in die MS gerutscht. Normalerweise, sagt man, ist es umgekehrt, ich finde aber prinzipiell Verallgemeinerungen in diesem Bereich unpassend. Ich habe mit 14 mit dem K***** begonnen, mit 18 war ich dann in der MS. Aber egal, wichtig ist, dass du selbst etwas dagegen tust. Du bist ja schon sehr weit, immerhin bist du dir deinem Problem bewusst. Das ist mal das wichtigste. Jetzt ist es an der Reihe, etwas zu tun. Hol dir Hilfe, bitte, tu es. Ich weiß, dass es Überwindung kostet und so, aber schlussendlich lohnt es sich. Du kannst es schaffen, wir alle können es schaffen, alles Liebe, Crisu

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#12
Hallo pianoboy,
ich finde deine "Strategie" kannst du schon zumindest so lange weiter anwenden, falls sie dir wirklich hilft! Bei mir wäre es nur so, dass ich durch das "gar nicht essen" am Abend erst recht Heißhunger bekommen würde! Aber ich kotze ja auch nicht, von dem her kann ich mir das nicht so richtig vorstellen, wie das bei dir ist.
Deine Angst, magersüchtig zu werden, finde ich ehrlich gesagt noch eher unbegründet. Magersüchtige essen meistens den ganzen Tag über fast gar nichts und du hast ja immerhin ein normales Frühstück und Mittagessen! Du hast ja in dem Sinne also keinen "Ekel" vor dem Essen oder sowas. Auf die Art und Weise wirst du zwar weiter abnehmen, aber um wirklich extrem untergewichtig/magersüchtig zu werden, reicht das wahrscheinlich noch nicht aus, da sich der Stoffwechsel ja auch anpasst. Wenn ich sowas machen würde (also "Dinner Cancelling") nehme ich zwar auch ab (ist mir als Teenager mal gelungen) und wenn ich es konsequent durchhalte, werde ich vielleicht sogar untergewichtig, aber es wird nie in extreme Bereiche abdriften (mit *kg weniger verbraucht der Körper ja auch weniger).
Zur Not kannst du ja das Frühstück und Mittagessen ein bisschen vergrößern, falls du dir plötzlich zu leicht vorkommst. Magersucht entwickelt sich nicht über Nacht, weil man mal eben ein bisschen abnimmt, da gehört schon mehr dazu meiner Meinung nach.
Glaube aber trotzdem, dass deine Strategie zum Scheitern verurteilt ist und durch das Hungern erst recht irgendwann der große FA kommt.

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#13
ich bin mir eigentlich die letzten tage über etwas bewusst geworden, was ich immer eher verleugnet habe; ich war der meinung (und hab das auch gesagt), ich sei zufrieden mit meinem idealgewicht u meiner figur und will eigentlich nicht mehr abnehmen.
aber ich glaub das stimmt nicht; aus angst vor zunehmen etc nehm ich lieber weiter ab; und bin auch happy mit dem ergebnis auf der waage, freue mich, wenn das gewicht runter geht, und hoffe auch, dass es das jede woche tut (hab mich jetzt die letzten 3 wochen 1x pro woche gewogen). ich nehm mir für mich insgeheim auch schon vor, weiter abzunehmen, obwohl mir meine kleider nicht mehr passen und ich 0.2 pünktchen vor dem BMI-Untergewicht steh...
aber zum dinner-cancelling: ich esse ja auch einen milkshake mit obst u joghurt zu abend, nur danach nix, also eigentlich eh 3 mahlzeiten..aber durch den vielen sport und das sehr bewusste essen nehm ich anscheinend weiter ab.
ist diese wunsch des abnehmen wollens nicht schon MEHR in richtung angehende magersucht...?

Re: weniger bulimie...dafür jetzt magersucht??

#14
pianoboy89 hat geschrieben: ist diese wunsch des abnehmen wollens nicht schon MEHR in richtung angehende magersucht...?
Gar keine so leichte Frage... ich kann da nur ein Beispiel von mir selber bringen. Bin auch nie zufrieden mit meinem Gewicht, obwohl normalgewichtig. Aber das weibliche Schönheitsideal sind nun mal die Models mit mittelmäßig bis deutlichem Untergewicht. Trotzdem - bin ich gleich magersüchtig, nur weil ich auch gerne so schön schlank wie die wäre? Ich glaube nicht und ich denke auch, dass ich ein sehr realistisches Bild von meinem eigenen Körper habe und auch sehen würde, wenn ich ZU dünn wäre.

Vielleicht solltest du dich mal fragen, ob du ein realistisches Bild von deinem Körper hast? Z.B. findest du dich zu dick, obwohl deine Umwelt (deine Oma schließe ich jetzt mal aus ;-) ) dir sagt, du solltest eher zunehmen? Gibt es eine "Grenze" wo du weißt, dass du niemals darunter kommen wolltest? Oder gefällt dir der Gedanke, nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen, würde es dir nichts ausmachen, Teile deiner Muskelmasse einzubüßen? Empfindest du gar Angst oder Ekel vor Essen generell?

Was ich bisher von dir gelesen habe, würde ich sagen, du brauchst dir keine Sorgen machen. Aber ich kenne dich nicht, letzten Endes bist du derjenige der die Wahrheit wohl am ehesten einschätzen kann. Magersucht ist übrigens mit einem BMI von unter 17,5 definiert.