Nicht therapierbar???

#1
Hallo!
Ich habe zur Zeit echt ein Problem.
Ich war für eine Woche stationär in einer Klinik, der Aufenthalt war geplant und auf eine Woche limitiert.
Da ich mich dort schwer verletzt habe (darf ich das hier überhaupt so schreiben???) wurde die geplante Intervalltherapie schon nach diesem ersten Intervall abgebrochen und wird nicht weitergehen...
Meine ambulante Therapeutin meint ebenfalls, dass bei den zur Zeit häufigen Selbstverletzungen eine ambulante Therapie auch keinen Sinn macht. Und mit dem Esen wird es auch immer schlimmer.
Ich habe dann bei der Borderline-Station, wo ich schon oft war, angerufen und gefragt, ob die mich nochmal aufnehmen würden. Dort habe ich die letzten Male viel erreicht.
Die wollen das nun im Team besprechen und ich muss in zwei Wochen nochmal bei meiner dortigen Therapeutin anrufen.
Mir läuft irgendwie alles aus dem Ruder...
Seit ein paar Tagen habe ich mich zum Glück nicht mehr verletzt und ich bin auch sehr motiviert, das wieder besser in den Griff zu bekommen. Doch seitdem ist es mit dem Erbrechen und Hungern wieder deutlich extremer.
Ich habe die totale Panik, dass ich ambulant nicht weitermachen kann und dass zudem stationär auch keine Aufnahme mehr möglich ist. Was soll ich denn dann bloß machen???
Nächstes Jahr möchte ich gerne wieder zur Schule gehen... doch das ist zur Zeit noch sehr utopisch, so wie ich drauf bin und wie es mir geht...
Ich weiß, dass ich das in den Griff kriegen kann, ich bin auch echt motiviert wieder auf den richtigen Weg zu kommen, doch es geht mir irgendwie so schlecht, dass ich Angst habe, es nicht zu schaffen und überall rauszufliegen.
Ich weiß irgendwie überhaupt nicht mehr weiter... könnte nur noch heulen... ich mache mir gerade alles kaputt...
Ich brauche irgendwie einen Anreiz habe ich so das Gefühl. So wie zum Beispiel mein Ziel, das Abi nachzumachen, doch im Moment reicht selbst das nicht aus, mich von dem ganzen Müll abzuhalten.
Was ist denn bloß los mit mir?
Das letzte Jahr war so toll, es lief echt gut... und dieses Jahr ist echt der Wurm drin.
Mir ist bewusst, dass letztendlich ich diejenige bin, die etwas ändern muss, doch irgendwie ist der Druck mich zu verletzen so übermächtig, dass ich es kaum aushalte.
Und was das Essen angeht habe ich immer noch die fixe Idee, dass ich noch nicht dünn genug bin...
Ach man, es tut mir auch gerade leid, dass ich das hier so schreibe... aber ich musste das einfach mal loswerden.
Ich fühle mich dem ganzen so ausgeliefert...

Re: Nicht therapierbar???

#2
Das hört sich ja schlimm an.
Auch mir wurde vor ein paar Jahren gesagt, dass ich nicht therapierbar sei. Falls mit mir therapeutisch gearbeitet werde, würde ich kollabieren (so die Meinung der Therapeuten in einer psychosomatischen Klinik). Ich solle erstmal weiter zu OA (Anonyme Esssüchtige) gehen. Da sei ich erst mal richtig. Hat sich bewährt. Später konnte ich dann Therapie machen.

In OA gibt es viele Borderleiner/innen. www.overeatersanonymous.de oder ....at

Liebe Grüße von
Meta

Re: Nicht therapierbar???

#3
Hi Flavia!

Wirklich gute Ratschläge kann ich dir leider nicht geben, aber sagen, dass es mir momentan genauso ergeht wir dir. Seit ich die Traumatherapie (teilstationär) angefangen habe, bin ich wieder total in der Bulimie drin und fühle mich ins absolute Chaos gestürzt. Mir wurde auch gesagt, dass ich die Therapie wieder verlassen muss, wenn es mit der Bulimie nicht besser wird. Ich hatte so viele Hoffnungen und jetzt sehe ich diese vor meinen Augen zerfließen.

Es ist ja schön und gut, dass die Damen und Herren meinen, ich sei nicht stabil genug für die Therapie, aber WAS um alles in der Welt soll es denn besser machen, damit ich zur Therapie kann???

Also fühl dich von mir verstanden und mal lieb in der Arm genommen, ich weiß, we du dich fühlst!

Lieben Gruss
Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Nicht therapierbar???

#4
Hey Kitty!

Ich hoffe mal, dass Du das hier liest!!!
Geht es Dir mittlerweile etwas besser? Ich hoffe doch!
Mir geht es deutlich besser.
Ich bin z.Zt. auf der Borderline-Station.
Die wollten mich zwar im Aufnahmegespräch erst wieder nach Hause schicken, doch in den 4,5 Wochen die ich nun hier bin geht es mir zusehends besser.
Ich wünsche Dir, dass es bei Dir auch so ist oder eben wird!!!

Fühl Dich gedrückt!!!

LG Flavia

Re: Nicht therapierbar???

#5
NICHT THERAPIERBAR.

Wenn ich DAS schon höre.

Ich kann es euch aus einem anderen Lebensbereich erzählen.
Euch allen sagen sicher die "Listenhunde" oder auch "Kampfhunde" etwas.
Vor ca einem Jahr, da kam zu uns ins Tierheim ein "HOFFNUNGSLOSER FALL". Dem Tier sei "nicht mehr zu helfen" und keine Verhaltenstherapie kann "dem" helfen.

Er war bissig, verteidigte sein Futter bis aufs Blut. Aus Frust biss er Leute.
Wir haben ihm geholfen, haben ihn nicht aufgegeben.

Heute lebt er bei einer Freundin von mir, lässt sich ohne Probleme Futter und Spielzeug abnehmen und ist ein glücklicher Hund. Wir arbeiten nach wie vor mit ihm und er wird immer speziell bleiben. Aber er hat NIE WIEDER jemanden gebissen oder auch nur angeknurrt.

Man muss nur WOLLEN, dann ist in 95% JEDEM zu helfen. Und jemandem, dem GAR NICHT zu helfen ist, dem ist es auch NICHT möglich hier rein zu schreiben in der Form wie wir das tun. (jetzt abgesehen von Tieren ;))