Freund muss in die Türkei

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Hey ihr alle,

bei uns gibt es momentan ein großes Thema zu Hause und das ist die dämliche Bundeswehr, die meinen Freund für fünf Monate in die Türkei schickt. Am 28.04. gehts los und am 30.09. kommt er wieder.
Er hat zwar keinen Posten, der so wahnsinnig gefährdet ist, aber Angst hab ich natürlich trotzdem. Und man weiß ja auch nie was da noch abläuft. Immerhin hat er auch mit den Raketen zu tun, die die hoffentlich nie einsetzen müssen. Ich hab Angst, dass ihm da was passiert und ich hab Angst, dass er verändert ist, wenn er zurück kommt. Ob nun was Schlimmes passiert ist oder nicht. Und ich hab Angst diese langen fünf Monate allein zu sein. Es gibt dort 4 Telefone für 400 Soldaten. Internet will irgendso ein türkischer Chef da nicht, aber da sind die am Verhandeln. Und ansonsten gibts noch die Feldpost. Oh mann... Wenn ich dran denke, dann wird mir ganz anders. Das Thema ist ziemlich sensibel. Ich hab da eine totale Sperre, mein Kopf schaltet schnell ab und ich kann ihm keine richtigen Antworten geben, wenn er erzählt wie es weitergeht. Er muss ein Testament schreiben. Vorsichtshalber. Er ist 29 Jahre alt, da fühlt sich das seltsam an. Ich bekomme Bevollmächtigungen für seine kompletten Sachen, so als wäre er noch hier, nur dass ich alles regeln muss. Ich weiß gar nicht, ob ich das kann.
Ich hab wirklich Schwierigkeiten damit richtig umzugehen. Im Moment blockier ich das Thema sehr, weshalb allein der Thread schonmal ne richtige Richtung ist. Mit meiner Therapeutin hab ich jetzt auch drüber gesprochen das erste Mal. Sie meint, ich soll mich mal nach Frauengruppen umhören, dessen Männer auch in die Türkei müssen. Vielleicht wäre das was... Ich weiß noch nicht. Im Moment bin ich da irgenwie noch zu verschlossen für. Ich würde den anderen zuhören und das dann auch noch mit nach Hause nehmen.
Vielleicht gibts ja auch hier jemanden, der das Gleiche erlebt oder erlebt hat oder etwas Ähnliches?

Viele Grüße!