hallo...

wann ist der zeitpunkt gekommen, an dem man unter burnout leidet? wie äußert sich das?
wurde jetzt schon von mehreren mitmenschen darauf hingewiesen, dass ich sehr stark gefährdet bin, meine mama meinte neulich, ich würde bald alle symptome des anfangsstadiums erfüllen. habe dann einen test im internet gemacht und dabei kam raus, dass ich schleunigst zum arzt gehen sollte. war immens über der zahl, die schon zu dem selben ratschlag geführt hat.hm... das macht mich nachdenklich. auch alles andere. mein momentanes leben. mein handeln. meine gedanken.

sitze nun schon eine stunde hier, sollte was tun, aber kann mich nicht konzentrieren, bin irgendwie auch total angenervt von allem und würde am liebsten gar nichts mehr tun momentan. das ist extrem untypisch für mich.
hab auch ständig das gefühl jeden moment zu fallen und dann nicht mehr aufstehen zu können, also als wäre diese gefahr immer präsent, weil ich mich so dermaßen schwach und ausgelaugt fühle.

was meint ihr dazu?

Es kann nicht schaden mal einen Arzt aufzusuchen. Welche Symptome treten denn noch auf? lg, Kamikatze

Meine liebe Jen!

Das Du an burnout leides, würde mich in de Tat nicht wundern. Überleg mal, was Du die letzten Monate alles durchstehen musstest! Ich an Deiner Stelle würde schleunigst zum Arzt gehen und das mit ihm besprechen! Burnout ist jedenfalls nichts, was sich mit ein oder zwei Tagen Ruhe wieder von selbst legt. Ich kenne jemanden, der das auch hatte und dieser jemand hat so lange gewartet bis er tatsählich schon am Boden lag! Warte nicht so lange, ok?

Bussi Nadine

ich kann es nicht mal mehr in worte fassen, wie ich mich fühle. die momente, in denen ich falle, werden immer häufiger. fühle mich leer und ausgepowert. zugleich leiste ich scheinbar unmögliches. kann kaum noch lachen, geschweige denn lächeln, ohne dass dabei ein stück sarkasmus mitschwingt. würde gerade am liebsten alles abbrechen und mich zurückziehen. nach draußen brüllen, dass ich einfach nicht mehr kann. doch die frist steht weiterhin. das studium geht weiter. die erde dreht sich weiter. es ist so vieles, was ich gerade einfach nicht aufschieben KANN. die wohnung lässt sich nicht von alleine finden, die zulassungsarbeit nicht von alleine schreiben. ich arbeite und arbeite und doch gibt es so viele momente, die ich nicht nutzen kann, weil ich so leer bin, dass ich einfach nur vor mich hinstarre und alles an mir vorüberziehen lasse.

und dann ein einzelner anruf von einer sehr guten freundin. im hintergrund ausgelassenes lachen. und ich wieder einmal weit entfernt von ihnen, meinen freunden, die mir doch so wichtig sind. die sich ständig treffen können, weil sie das geld dazu haben, in die heimat zu fahren oder eben viel näher dran wohnen. ich fühle mich einsam hier, auch wenn ich gerade eine freundin gefunden habe. nach sechs semestern endlich ein mensch, der mich versteht und an den ich mich anlehnen kann. der genauso ist wie die leute aus meinem freundeskreis. es fällt mir schwer, diese distanz zu akzeptieren. zu meiner familie, zu meiner oma, bei der es gerade ständig heißt, dass sie kurz vorm sterben stand, bei meinen freunden.

ich habe das gefühl, nicht da sein zu können für sie. lebe mein leben für mich. trotte vor mich hin und komme irgendwie nicht weiter. sehne mich mehr denn je nach einer auszeit.

werde nächste woche einen termin in einer beratungsstelle ausmachen.

mir gehen die kräfte aus

ich habe keinen termin ausgemacht. wann auch? es sind nun noch zwei bis drei wochen, bis dieser albtraum vorbei ist. ich hoffe, ich halte bis dahin durch. die magenkrämpfe hab ich nun täglich. wie sollte es auch anders sein, bei dem stress. ist gerade mehr als schwer...

Hi,

also an deiner Stelle würde ich mir schnellstens einen Termin ausmachen.
Burnout kann (wenn früh genug) "relativ" schnell und gut behandelt werden. Wenn man aber zu lange wartet kann das langwierige Folgen haben über Jahre.
Kenn da ein paar Fälle die waren über Jahre außer Gefecht.

Daher bitte nicht sagen "ich hab keine Zeit, ...... " sondern mach unbedingt was dagegen, deinetwillen.
Ok?

Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit!

lg

Liebe Jen!

Ich kann Dich ja verstehen...es ist bitter, wenn man einfach irgendwelche Dinge regeln MUSS, die sich nicht von allein regeln. Achtung jetzt kommts: ABER: Wieso habe ich das Gefühl, dass Du alles andere als wichtiger ansiehst, als das, was Deinen Körper gerade betrifft. Was nützt Dir z.. einulassungsbericht, wenn Du Dich nur noch am Rande Deiner Kräfte durch die Gegend schleppst? Ich kann IamY nur Recht geben. Burnout zu kurieren und zu behandeln dauert länger, je länger man damit wartet. Also was hast Du hinterher gewonnen?? Sicher, Du hast funtioniert bis zu einem gewissen Grad. Allerdings wird Dir die Erkenntnis wohl nicht weiterhelfen, wenn Du am Ende doch ganz am Boden liegst. Irgendwie solltest Du Deinen Körper wichtiger nehmen. Nicht dass Dir die ganze Sache am Ende doch aus den Fingern gleitet... Mache mir Sorgen..bitte mach einen Termin aus.

Was ist denn in 2-3 Wochen?

LG Nadine

ich glaube, es ist mir schon längst aus den fingern geglitten. mein körper ist mir sehr wichtig und ich nehme ihn auch ernst. doch ich rede ja auch nicht von irgendeiner arbeit, sondern der arbeit, die über meine zukunft entscheidet. es ist nunmal mein traumberuf. ich bin am kämpfen. schon viel zu lange. und die bittere erkenntnis, die bleibt, bringt mich natürlich nicht weiter. ich finde ja nicht einmal, dass die dinge, die ich derzeit tue, noch sinn machen. ich funktioniere. aber ist das erstrebenswert? sicherlich nicht. ich bin leer und ja, irgendwie ausgebrannt. ich bin traurig und sarkastisch, manchmal extrem depressiv. ich war schon lange nicht mehr so. und wenn ich dann immer häufiger denke, dass ich mich sogar nach einem zusammenbruch sehne und irgendwie wieder doch nicht, wird mir klar in was für einer beschissenen lage ich mich befinde. vorbildhaft und idealistisch ist das schon lange nicht mehr. in drei wochen muss die arbeit abgegeben werden. ich hab nicht mal ein viertel bis jetzt geschafft. sollte ich durchhalten, grenzt das schon fast an ein wunder. wie all die letzten woche, wo ich nur noch unmenschliches geleistet habe. dass ich dieses leben so nicht führen will, ist ja wohl klar.

Ja klar ist das klar... dafür weißt Du viel zu genau, wie es besser laufen kann.
Aber sag: Was ist nach den 3 Wochen, wenn Du durchhältst? W hast Du dann vor zu tun?? Es ist schwer Dir was zu raten, denn letztlich musst Du es selbst tun...und Du weißt was gut ist und was nicht..

liebe nads,

ich werde nach dieser frist erstmal nach hause fahren, entspannen, das tun, was ich schon lange tun wollte. mich bewusst schonen und etwas zurückziehen, schlaf nachholen und zugleich endlich wieder am leben teilnehmen, abends ausgehen und was noch alles. diese ferien werde ich nur für mich nehmen, um mich zu erholen. es ist derzeit die einzige chance, wenigstens die gastritis vielleicht etwas in den griff zu bekommen. ich brauche ruhe, das habe ich kapiert. und ich werde sie mir nehmen, doch eben erst nach diesen drei wochen.

lg, jen

ich brauche hilfe.

weiß nur nicht wie. wo.

keine ahnung. bin nur noch am heulen heute. ständig am streiten mit meinem freund. wechsle von euphorie in tiefste depression , hänge in der luft, bin autoaggressiv. habe angst, irgendwann nicht mehr drüber zu stehen. irgendwann zurückzugehen. scheiße.

es ist einfach alles zuviel. alles bleibt an mri hängen. wenn etwas nicht klappt, bin ich verantwortlich. dann heisst es, ich gebe keine aufgaben ab. aber das stimmt nicht. nur kann ich es nicht mitansehen, wenn ich etwas angebe und das dann nicht gemacht wird. irgendeiner muss es ja dann machen.

kann mir irgendjemand weiterhelfen, mich trösten?

einatmen .... ausatmen ......

Liebes Jen !

Erst mal die Emotionen in den Griff bekommen. Auszeit für 30 Minuten. Cool-Down initiieren. Weil mit dem ganzen Gefühlschaos und den Agressionen kommt es zu nichts Vernünftigem.

Dann - wenn Aufgaben delegiert wurden, dann sind sie delegiert. Und es ist ab diesem Moment nicht mehr Deine Verantwortung, die hast Du mitübergeben. Nachfassen auf Erledigung ist ok - aber nicht die Aufgabe plötzlich wieder zu seiner eigenen machen. So erziehst Du auch diejenigen, an die Du etwas abgibst nicht dazu, entsprechend zu handeln. Sie wissen ja quasi schon, daß im Notfall eben doch die Jen kommt und es wieder richtet.

mmhh .... war fast mehr Geschimpfe, als Hilfe, oder ?

zum Trost noch
*Dich lieb in den Arm nehme*
*kannst dort auch gerne etwas verschnaufen*

Bussi
Caruso

lieber caruso

danke für deine worte.

doch was mache ich, wenn ich die emotionen nicht mehr in den griff bekomme? komme irgendwie nicht mehr runter von all dem. obwohl ich mir zeit dafür nehme. stattdessen sitze ich den ganzen tag hier und schiebe einen heulkrampf nach dem anderen. ich sollte heute was an der arbeit schreiben. doch wie soll ich das machen, wenn ich heute absolut depressiv bin?? ich habe phantasien, die willst du gar nicht wissen. und immer die balance finden zwischen vernunft und gefühl, das ist in solchen momenten unheimlich schwer für mich. ich fühle mich alleine gelassen, obwohl ich einfach auf ihn zugehen könnte. ich fühle mich unverstanden, obwohl ich es mit ihm durch eingespräch klären könnte. ich habe keine kraft mehr... ziehe mich mehr und mehr zurück. entferne mich wieder vom leben.

du hast schon recht. natürlich ist delegiert delegiert. und ich sollte dann eigentlich nichts mehr tun. das auffordern tue ich ja schon. aber manchmal fehlt mir die kraft dazu. gerade jetzt. du hast recht und doch ist es schwieriger, als du es dir vielleicht vorstellen kannst. das ist ein anderes thema über das ich jetzt auch gar nicht reden will.

ich bin heute weder zuversichtlich noch hoffnungsvoll. ich bekomme nicht mal mehr ein sarkastisches lächeln hin. ich habe angehalten. und irgendwie das gefühl, dass es jetzt mit dem fallen nicht mehr aufhört.

lg, jen

den Fall solltest Du aufhalten, Jen.

Du hast im übrigen auch die Fähigkeit, dies zu tun. Das hast Du mehrfach schon unter Beweis gestellt.

Versuche auf die rationale Ebene zurück zu kehren, Du bist eigentlich ein sehr rationaler Mensch, mit der Fähigkeit der Selbstanalyse. Momentan läßt Du Dich treiben, Du läßt Dich lenken und handelst nicht mehr selber.

Sag der ganzen Situation ein klares "STOP" an. Und mache Dich selber wieder zum Herrscher des Verfahrens.

Du kannst das ........ ich weiß es !!!!!

*schubs gebe*

du hast recht. ich kann das. eigentlich.

warum lasse ich mich dann treiben? das stimmt schon. vieles, was ich derzeit tue, würde ich nicht tun, wenn ich die freie wahl hätte. ich unterwerfe mich irgendwelchen regeln und vorgaben und riskiere auch noch, dabei selbst draufzugehen.
aber wie kam es dazu, dass ich eben nicht mehr herr meiner lage war? ich verstehe vieles gerade nicht.

ich habe die fähigkeit, mich selbst zu reflektieren. doch gerade ist sie mir vollkommen abhanden gegangen. ich fühle mich mir selbst ausgeliefert. meinen gefühlen ausgeliefert.

dass ich nun mit aller kraft wieder auf die rationale eben zurückgehen sollte ist ein sehr guter ratschlag, den ich mir zu herzen nehmen werde und an dem ich jetzt arbeiten werde.

danke. schön, dass es dich gibt..

lg, jen